Zeitmanagement – warum es eigentlich ganz einfach wäre und trotzdem für viele eine Herausforderung ist
- juliabaltes
- 5. Juni
- 5 Min. Lesezeit
Was hinter dem Gefühl steckt, ständig hinterherzuhinken – und warum es sich lohnt, genauer hinzuschauen.
Ich habe in den vergangenen Jahren mit sehr vielen Menschen Menschen über die Herausforderungen gesprochen, sich selbst und seine Zeit zu managen. Dabei spielte es keine Rolle, ob ich die Gespräche in meinen Coachings und Workshops oder in meinem persönlichen Umfeld führte- immer wieder ging es um das Gleiche: Das Gefühl, nicht hinterherzukommen. Nicht mit der To Do Liste, nicht mit den eigenen Vorhaben und auch nicht mit dem, was einem eigentlich wichtig ist.
Es ging also immer wieder um das Gefühl, “dass die Zeit fliegt”, “man zu nichts kommt” und “sich ständig gestresst fühlt”. Alle sehnen sich nach mehr innerer Ruhe, mehr Energie, mehr Freude und schlussendlich auch nach mehr Struktur und Organisation in ihrem eigenen Stil. Denn obwohl wir scheinbar wissen, wie Zeitmanagement funktioniert, fällt es vielen schwer, diese Klarheit in den Alltag zu bringen. Und irgendwann fragen wir uns: Was stimmt denn nicht mit mir, dass ich das einfach nicht gebacken kriege?

Warum Zeitmanagement oft nicht das eigentliche Problem ist
Natürlich gibt es Tools. Zeitpläne. Apps. Systeme. Aber die Wahrheit ist: Wenn es nur darum ginge, wüssten wir längst, wie es geht. Das eigentliche Thema liegt oft eine Schicht tiefer. Es sind nicht die fehlenden Methoden, sondern die inneren Hürden, die uns im Weg stehen:
Der Anspruch, alles gleichzeitig schaffen zu wollen.
Die Angst, jemanden zu enttäuschen, wenn wir Nein sagen.
Die Unsicherheit, was wirklich wichtig ist.
Der innere Kritiker, der sagt: Du musst nur disziplinierter sein.
Oder das Gefühl, sich ständig rechtfertigen zu müssen, warum man „noch nicht fertig“ ist.
Zeitmanagement ist in der Realität eben kein nüchternes Planungsthema. Es ist ein Spiegel – für unsere Haltung zu uns selbst, zu anderen, zu unserem Leben.
Kennst du das auch?
Vielleicht findest du dich in einer dieser Situationen wieder:
Du willst dich schon seit Tagen bei jemandem melden, aber du kommst einfach nicht dazu – und schämst dich fast dafür.
Du arbeitest konzentriert, aber am Ende des Tages bleibt das Gefühl: „Ich hab nichts geschafft.“
Du hast so viele Ideen im Kopf, dass du gar nicht weißt, wo du anfangen sollst – also lässt du es ganz.
Du planst und strukturierst – und hast trotzdem das Gefühl, dass du hinterherläufst.
Diese kleinen Situationen sind oft die Stellen, an denen wir spüren, dass etwas nicht rund läuft – obwohl wir theoretisch alles im Griff haben könnten.
Was wirklich dahintersteckt
Aus all diesen Gesprächen und dem Erfahrungsaustausch haben wir immer wieder bestimmte Muster erkannt – Typen von Menschen, bei denen die Herausforderung zwar ähnlich aussieht, aber ganz unterschiedliche Ursachen hat.
Wir haben uns uns das näher angeschaut:
Die Getriebenen, die nie stillstehen können, weil sie sonst nicht wissen, wer sie sind.
Die Fürsorglichen, die sich um alles kümmern – außer um sich selbst.
Die Zweifelnden, die sich mit jedem Plan überfordern, weil sie alles perfekt machen wollen.
Die Erschöpften, die sich ständig vornehmen, mal früher ins Bett zu gehen – aber nie damit anfangen.
Die Abwägenden, die so viel nachdenken, dass sie am Ende nichts entscheiden.
Und das sind nur einige Beispiele. Die meisten Menschen tragen eine ganz individuelle Mischung aus Erwartungen, Gewohnheiten und Glaubenssätzen in sich – und genau die machen das Thema „Selbst- und Zeitmanagement“ so vielschichtig.

Wie du anfangen kannst, dich selbst besser zu verstehen
Vielleicht geht es im ersten Schritt gar nicht darum, deinen Kalender besser zu füllen – sondern darum, zu verstehen, was dich antreibt, was dich blockiert und was du wirklich brauchst. Denn oft liegt genau darin der Schlüssel: Nicht in neuen Tools, sondern in ehrlichen Fragen an dich selbst. Fragen, die dich näher zu dir bringen. Fragen, die dir helfen, Klarheit zu gewinnen – über das, was dir wirklich wichtig ist.
Hier ein paar Impulse für deinen Alltag:
Vielleicht als Journaling-Fragen, vielleicht einfach nur als Gedankenspiel beim Kaffee am Morgen.
Was gibt mir gerade Energie – und was raubt mir welche?
Woran merke ich, dass ich zu viel auf einmal will?
Wie fühlt sich ein Tag an, der gut für mich war?
Welche Dinge tue ich nur, um Erwartungen zu erfüllen?
Was würde ich weglassen, wenn ich niemandem etwas beweisen müsste?
Welche drei Dinge will ich morgen mit einem guten Gefühl geschafft haben?
Solche Fragen sind keine Lösung auf Knopfdruck. Aber sie sind ein Anfang. Ein Anfang, achtsamer mit deiner Zeit und deinen Bedürfnissen umzugehen. Ein Anfang, Verantwortung für dein Leben zu übernehmen – nicht aus Druck, sondern aus Fürsorge für dich selbst.
Und vielleicht ist das genau der Moment, an dem sich etwas ändert: Nicht, weil du mehr geschafft hast. Sondern weil du anders mit dir umgegangen bist.
Ein Thema, das uns alle betrifft – und doch so individuell ist
Wenn wir über Zeit und Selbstmanagement sprechen, sprechen wir nicht über Pläne. Wir sprechen über das Leben. Über das ständige Ringen zwischen Wollen und Müssen, zwischen Ruhe und Druck, zwischen Freiheit und Verantwortung.
Deshalb möchten wir in den kommenden Wochen noch tiefer eintauchen – in die Fragen, Muster und Herausforderungen, die uns tagtäglich begegnen in unserer Selbstorganisation. In alltägliche Situationen, die so banal wirken – und doch so viel über uns verraten. In Glaubenssätze, Gewohnheiten und Denkmuster, die uns manchmal mehr bremsen als helfen.
Wir starten eine Serie, in der wir genau darüber sprechen. Nicht belehrend, sondern ehrlich, menschlich und nahbar.
🎙️ Ab Juli geht’s los – mit einer Reihe tiefer Gespräche, echter Aha-Momente und alltagstauglichen Impulsen rund um Selbstführung, Zeit, Struktur, persönliche Entwicklung und das, was zwischen den Zeilen mitschwingt.
Bleib gerne hier dran – wir halten dich auf dem Laufenden.
Und vielleicht ist ja schon dieser Artikel ein kleiner Anstoß:Nicht, alles besser zu machen.Sondern, bewusster hinzuschauen – auf das, was wirklich zählt.
Fazit
Selbst- und Zeitmanagement klingt oft nach Disziplin und Struktur – dabei geht es in Wahrheit um etwas viel Tieferes: um Selbstfürsorge, innere Klarheit und die Art, wie wir mit uns selbst umgehen. Wer beginnt, genauer hinzuschauen, erkennt schnell: Es geht nicht nur darum, wie wir unsere Zeit einteilen, sondern wie wir unser Leben gestalten.Selbstreflexion ist dabei der Schlüssel. Sie hilft uns, innere Antreiber zu entlarven, unsere eigenen Bedürfnisse besser zu verstehen und neue, stimmige Wege im Alltag zu finden. Es braucht kein perfektes System – sondern den Mut, immer wieder neu hinzusehen. Und die Entscheidung, uns selbst mit mehr Klarheit, Mitgefühl und Präsenz zu begegnen.
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